An Palliative Care führt kein Weg vorbei

von Bernhard Fringeli

Die Auswirkungen der Pandemie und die zu Beginn starke Betroffenheit alter Menschen haben schlagartig die Grenzen der Behandlungsmöglichkeiten unseres Gesundheitswesens
offengelegt. Viele ältere Menschen, insbesondere in den Pflegeheimen, wünschten keine Verlegung ins Akutspital. Zu einem grossen Teil hatten sie sich bereits mit den Fragen zum Lebensende beschäftigt und wollten in der gewohnten Umgebung verbleiben. Damit sind die Institutionen herausgefordert, eine Betreuung zu gewährleisten, die den Grundsätzen der Palliative Care entspricht.

Palliative Care zeichnet sich dadurch aus, dass Schmerzen und andere belastende Beschwerden gelindert werden. Zudem sollen die Menschen darin unterstützt werden, so lange wie möglich aktiv zu bleiben und auch psychische und spirituelle Bedürfnisse wahrnehmen zu können. Palliative Care erachtet das Sterben als normalen Prozess und will den Tod weder beschleunigen noch verzögern. In diesem Sinne gehört auch die Unterstützung der Angehörigen zu den Aufgaben des Konzepts. Und nicht zuletzt ist es eine Herausforderung an die Teamarbeit in den Institutionen. Die verschiedenen Anliegen
und Bedürfnisse müssen rechtzeitig erkannt und im Interesse der Betroffenen umgesetzt werden.

International wird die Bedeutung der Palliative Care durch die Definition der Weltgesundheitsorganisation von 2002 festgelegt. Auch in der Schweiz setzt sich Palliative Care immer mehr durch. Mit der von 2010 bis 2012 festgelegten «Nationalen Strategie für Palliative Care» setzen Bund und Kantone gemeinsam mit dem Verein «palliative.ch» und anderen Interessenvertretern Massstäbe für Versorgung, Bildung, Forschung und Finanzierung im Bereich Palliative Care. Diese sollen im gesamten Gesundheitswesen verankert werden.

Somit müssen alle Leistungserbringer über das entsprechende Wissen und Können verfügen und ihre bestehenden Pflege- und Betreuungsangebote entsprechend gestalten. Die anzustrebenden Strukturen und Angebote sollen zudem zu einem möglichst langen Verbleib in der gewohnten Umgebung verhelfen. Es sind also nicht nur die Spitäler gefordert, sondern alle ambulanten und stationären Anbieter von Pflegeleistungen.

Gerade im sehr hohen Alter können zunehmend auch die kognitiven Fähigkeiten eingeschränkt sein. Das Alters- und Pflegeheim FRENKENBÜNDTEN in Liestal hat sich auf Palliative Care und die Pflege von Menschen mit Demenz spezialisiert. Seit 2017 mit dem Label «Qualität in Palliative Care» des Vereins «palliative.ch» zertifiziert, steht ein entsprechendes Pflege- und Betreuungsangebot zur Verfügung. Es ist für jene Personen gedacht, die aus gesundheitlichen Gründen nicht länger zu Hause leben können und auf stationäre Pflege und Betreuung angewiesen sind.

Gerade Menschen mit Demenz sind oft nicht mehr oder nur eingeschränkt in der Lage, ihre Bedürfnisse zu formulieren. Für sie gestaltet sich die Pflege und Betreuung besonders anspruchsvoll. Eine fortschrittliche Institution setzt deshalb den Fokus auf entsprechend ausgebildete Mitarbeitende.

Neben der Linderung physischer Symptome sind ein achtsamer Umgang und angepasste Beschäftigungsmöglichkeiten wesentlich für Menschen mit Demenz. Im Kern geht es also darum, Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt in allen Bereichen zur Seite zu stehen und zu gewährleisten, dass sie sich sicher fühlen und ihr Leben so gut und selbstständig wie möglich gestalten können. Dieses Recht steht in unbestrittener Weise uns allen zu.

Alters- und Pflegeheim FRENKENBÜNDTEN
Gitterlistrasse 10
CH-4410 Liestal
Telefon +41 (0) 61 927 17 17
info@frenkenbuendten.ch
www.frenkenbuenten.ch