Das Wohl der Patienten liegt uns am Herzen

VON DIMITRIJ WÄGELI

Die Mobilität von Menschen mit Behinderungen und Leistungseinschränkungen ist ein Kernanliegen der IVB Behindertenselbsthilfe beider Basel. So betreibt die regionale Non-Profit-Organisation seit 1957 einen Behinderten- und Betagtentransportdienst. Jährlich finden rund 140’000 Fahrten für mobilitätsbehinderte Menschen in der Nordwestschweiz statt. Seit gut einem Vierteljahrhundert führt die IVB im Auftrag von Spitälern, Reha-Kliniken, Pflege- und Altersheimen und Ärzten auch Verlegungstransporte mit medizinisch stabilen
Patienten durch. Der IVB Patiententransport ist ein von den Krankenkassen und den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft offiziell anerkannter Leistungserbringer.

Dem IVB Patiententransport stehen vier bedarfsgerecht ausgerüstete Krankentransportwagen und über 20rollstuhlgängige Fahrzeuge zur Verfügung. Für diese Transporte beschäftigt die IVB fachlich bestens ausgebildete «medizinische Transport- Assistenten/-innen MTA» (Krankenpfleger, Pflege assistenten, FaGE und Transporthelfer IVR/SRK sowie Rettungssanitäter). Das Fachpersonal der IVB wird laufend aus- und weitergebildet und verfügt über die erforderliche Empathie für den Umgang mit den Patientinnen und Patienten. Jährlich finden zwischen 8000 und 10’000 Verlegungsfahrten statt. Anhand von zwei Beispielen wollen wir den Alltag des IVB Patiententransports veranschaulichen.

LEBENSWICHTIGE REISE FÜR DEN NEUGEBORENEN TIM
Jeden Morgen beginnen die Mitarbeitenden des IVB Patiententransports ihren Arbeits-tag mit einer sorgfältigen Inspektion der Fahrzeuge und der medizinischen Ausrüstung. Die Überprüfung und das Aufrüsten des Krankentransportwagens sind entscheidende Vorbereitungen, die gewährleisten, dass die Transporte unter optimalen Bedingungen stattfinden können. Diese Routineüberprüfung kam auch zum Tragen, als der kleine Tim, ein frühgeborenes Baby aus dem Spital Delémont, für eine spezialisierte Intensivbehandlung ins Universitäts-Kinderspital Basel (UKBB) verlegt werden musste.
Diese Transporte werden jeweils von einem spezialisierten Team medizinischer und pflegerischer Fachpersonen des UKBB begleitet, die über entsprechende Erfahrungen in der
Betreuung schwerkranker Früh- und Neugeborener verfügen.

Tim wurde in einem Transportinkubator verlegt, der ein kontrolliertes Mikroklima mit genau regulierter Luftfeuchtigkeit und Temperatur bietet. Der Inkubator ist ausgestattet mit Geräten wie einem Respirator zur Beatmung, einem Absauggerät und Infusions-pumpen. Der Transportinkubator wird über einen 230-Volt-Anschluss im Fahrzeug mit Strom
versorgt. Das garantiert eine permanente Funktionssicherheit während der Fahrt. Zudem wird die Luft im Inkubator kontinuierlich mit Sauerstoff angereichert, um die Vitalfunktionen des Neugeborenen optimal zu unterstützen.

Die Ankunft von Tim im UKBB markiert den Beginn einer intensiven Behandlungsphase, die hoffentlich bald zu einer vollständigen Genesung führen wird. Es ist das gemeinsame
Ziel aller Beteiligten, Tim eines Tages gesund und munter in sein vertrautes Zuhause zurückbringen zu können. Das IVBTeam ist dankbar, ihn in den guten Händen des UKBB-Teams zu wissen, und freut sich darauf, bald positive Nachrichten über seine Genesung zu erhalten.

EIN TAG VOLLER SONNENSCHEIN UND HERZLICHKEIT
Peter H.s Reise mit dem IVB Patiententransport – Es ist Freitag, der 12.April 2024 – ein strahlender Frühlingstag, als Peter H. im Felix-Platter-Spital in Basel zur Fahrt ins Bürgerspital in Solothurn abgeholt wird. Mit einem herzlichen Lächeln erwartet er den Fahrer in seinem Zimmer. Die Temperatur liegt ungewöhnlich hoch für April, bei rund 25Grad. Trotz der Hitze ist Peter H. die Vorfreude auf die Fahrt ins Gesicht geschrieben.

Das Pflegepersonal im Felix Platter-Spital sorgt für eine reibungslose Übergabe. Die Fachperson des IVB Patiententransports wird detailliert über Peters Gesundheitszustand
und die Vitalwerte informiert. Seine persönlichen Wertsachen werden gegen Quittung in Empfang genommen. Mit Unterstützung einer Pflegerin, die Peter H. bis zum Wagen begleitet, wird sein zahlreiches Gepäck verladen, denn sein Aufenthalt in Solothurn wird kein kurzer sein.

Die Fahrt nach Solothurn verläuft ruhig und angenehm. Peter H., sicher und komfortabel in seinem Rollstuhl im Fahrzeug verankert, erzählt Geschichten aus seinem Leben und spricht
offen über seine Krankheit. Die Sonne scheint warm durch das Fenster und Peter H. geniesst jedes Bisschen davon.

Kurz vor unserer Ankunft im Bürgerspital Solothurn hat Peter H. Durst. Unter den vielen Taschen fiel beim Einladen eine Halbliterflasche «Ramseier Süssmost» auf. So wird die
Fahrt unterbrochen und es findet eine kleine Pause in einem nahegelegenen Park statt. Unter einem Sonnenschirm, neben einem plätschernden Springbrunnen und in Gesellschaft einer zutraulichen Katze geniesst Peter H. seine wohlverdiente Erfrischung. Es sind Momente wie diese, die der Tätigkeit des IVB Patiententransports trotz der Alltagsroutine eine besondere menschliche Bedeutung und einen zusätzlichen Sinn verleihen.

In Solothurn angekommen, verabschiedet sich Peter H. herzlich und dankbar. Es war mehr als nur ein Transport – es war eine Reise, die trotz seiner Krankheit von Freude und menschlicher Wärme geprägt war. Ein Beispiel dafür, wie wichtig der menschliche Aspekt in der Patientenbetreuung ist, besonders wenn die Wege manchmal lang und die Zeiten schwer sind.

IVB PATIENTENTRANSPORT
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