Die Zeitung nicht nur für das Kleinbasel

Interview mit Armin Faes von Niggi Freundlieb

Das Team der Kleinbasler Zeitung.

Die Kleinbasler Zeitung ist die publizistische Stimme Kleinbasels sowie von Riehen und Bettingen. Ende 2017 gegründet berichtet die als «Lokalzeitung» schwergewichtig für das Kleinbasel konzipierte Publikation über Aktuelles, Wissens- und Lesenswertes nicht nur aus dem «minderen» Basel und ist eine wichtige Plattform für das Gewerbe und den Detailhandel.

Die monatlich erscheinende Kleinbasler Zeitung wird in einer Auflage von 46’000 erscheinenden Exemplaren gratis an die Haushalte im Kleinbasel sowie in Riehen
und Bettingen verteilt. Einer steigenden Zahl an Abonnenten auch in Grossbasel, der übrigen Schweiz und sogar im Ausland wird ein Einblick nicht nur in den reichhaltigen und vielfältigen Lebens-, Wirtschafts- und Kulturraum zwischen Dreiländereck und Riehener Grenze, sondern aus der ganzen Region gewährt. Im Interview mit dem «Geschäftsführer» spricht Armin Faes, Redaktionsleiter, Geschäftsleitungsmitglied und Verwaltungsrat der Kleinbasler Zeitung, über die auch für Zeitungsmacher turbulenten Zeiten der Corona-Pandemie.

«Geschäftsführer»: Wie erleben Sie als Redaktionsleiter die aktuelle Pandemie?
Armin Faes: Wie man sich vorstellen kann, war der Ausfall von Grossveranstaltungen wie der Fasnacht, Vogel Gryff, Basel World, ART, Herbstmesse, Tattoo usw. sowie der Lockdown für die Gastronomie und Hotellerie auch für uns Journalisten einschneidend – fielen doch zentrale redaktionelle Elemente einfach weg und auch die Werbeinnahmen sind natürlich betroffen. Wir sind nun im zweiten Jahr der Pandemie und niemand hätte gedacht, wie ein Virus unser gesamtes Leben verändern kann. Dennoch die gute Nachricht: Die Kleibasler Zeitung lebt! Ansonsten ist es höchste Zeit, dass dem Gewerbe nicht weiter die Existenzgrundlagen entzogen werden, denn auch wir als Zeitung sind auf eine funktionierende Wirtschaft angewiesen.

Wie ist die Kleinbasler Zeitung die Herausforderung angegangen, wenn ein Grossteil aller Veranstaltungen ausfällt und das öffentliche Leben nur eingeschränkt stattfindet?
Die Krise hat bei unserem engagierten Team, das wir sogar weiter verstärkt haben, enorme Kreativität ausgelöst. Wir haben neue Rubriken geschaffen und liefern Geschichten aus den Bereichen Kultur, Sport, Gesundheit, Kulinarik, Politik oder Wirtschaft. Die Kleinbasler Zeitung bietet auch Unterhaltung und unsere Autoren greifen Themen mit gesamtregionaler Bedeutung auf oder beleuchten aus historischer Sicht Kleinbasler Geschichten, die von allgemeinem Interesse sind und die man so nirgends findet. Unsere im Kleinbasel und der Region sehr gut vernetzten Autoren sind nahe an der Leserschaft, und die Kleinbasler Zeitung ist natürlich auch eine wichtige Informationsquelle für die Bewohner des Kleinbasels, denen wir damit auch Unterstützung und Begleitung angedeihen lassen können.

Welche Relevanz haben politische Themen in der Kleinbasler Zeitung?
Die Kleinbasler Zeitung greift regelmässig Geschichten auf, welche aufgrund unserer Berichterstattung Eingang in die Politik finden. Selbstverständlich nehmen wir Stellung zu aktuellen politischen, vor allem das Kleinbasel betreffenden Themen, zum Beispiel zur  Verkehrspolitik, zum Stichwort Tempo-30 in der Feldbergstrasse oder zum Parkplatzabbau
beim Hörnli oder Landhofparking. Wir begleiten Quartierentwicklungsprozesse rund um den Messeplatz oder im Klybeck und geben dem Gewerbe sowie dem Detailhandel, für deren Bedürfnisse wir eintreten, eine Stimme. Dementsprechend pflegen wir auch die Zusammenarbeit mit dem Basler Gewerbeverband. Das Kleinbasel bietet auch in Corona-Zeiten jedenfalls viele politische Themen, über die es sich zu berichten lohnt. Grundsätzlich gilt aber, dass die Kleinbasler Zeitung kritisch, aber nie unfair berichtet und Hintergründe liefert.

Apropos Gewerbe – die Publikation «Vogel Gryff», Kommunikationsplattform
der Interessengemeinschaft der Kleinbasler Gewerbebetriebe (IGK), hat vor einigen Monaten ihr Erscheinen eingestellt. Wie kommentieren Sie diese Situation und könnte die Kleinbasler Zeitung diesbezüglich dem Gewerbe Hilfestellung bieten?
Sie werden verstehen, dass ich als Aussenstehender die Vorgänge rund um die Einstellung des «Vogel Gryff» nicht kommentieren kann. Zwar ist nun ein direkter Konkurrent aus dem Rennen, aber als Journalist bedaure ich natürlich das Verschwinden jeder Publikation. In Bezug auf eine mögliche Zusammenarbeit mit der IGK sind zwar schon entsprechende
Gespräche geführt worden und wir haben unsere Unterstützung angeboten, aber entsprechende Entscheide müssen von der IGK getroffen werden. An unseren Bemühungen, das Gewerbe und die Unternehmen im Kleinbasel, zu denen wir einen sehr guten Draht haben, gebührend ins rechte Licht zu rücken, wird sich auf jeden Fall nichts ändern.

Inwieweit ist die Kleinbasler Zeitung online unterwegs?
Da gibt es noch etwas Luft nach oben. Wir erreichen zwar via Facebook schon erfreulich viele Leser, aufgrund der Pandemie haben wir aber den entsprechenden Ausbau etwas zurückgestellt, werden dies aber bald wieder angehen. Wir stellen allerdings fest, dass die Leser nach wie vor unsere Zeitung gerne auch physisch in der Hand halten wollen.

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