Gesundheits-Monat 2019

von Jean-Claude Rubin

Jean-Claude Rubin

Sind Ziele der Firma und Gesundheit der Belegschaft diametral entgegengesetzt? Alle Jahre wieder! Jahresziele müssen überarbeitet werden und neue kommen hinzu. Ein Prozess, der bei vielen Unternehmen die ersten Wochen des Jahres, wenn nicht Monate beansprucht. Ohne Zielsetzung ist die Existenz einer Firma längerfristig nicht gesichert. Die wichtigsten Ziele einer Unternehmung sind Gewinnmaximierung, Erhöhung der Produktion, Vereinfachung von Arbeitsprozessen, Digitalisierung und Automatisierung. Begriffe, die in aller Munde und in allen Medien anzutreffen sind. Wie sieht es bei der Zielsetzung mit der physischen und mentalen Gesundheit der Mitarbeiter aus? Liegt das nicht in der Eigenkompetenz jedes einzelnen Menschen? Muss nicht jeder für sich die Balance mit sich und der Umwelt finden und aktiv für seine Zufriedenheit, Erfüllung und Lebensfreude sorgen? Der Gesetzgeber schreibt dem Arbeitgeber vor, den Schutz der Gesundheit zu wahren und zu fördern. Wenn wir die Zeile von Unternehmen und die Vorschrift des Gesetzgebers vergleichen, sind Ziele und Vorschrift scheinbar diametral entgegengesetzt. Um die Gesundheit nachhaltig sichern zu können, müssten der Zeitdruck, der Kostendruck oder der ständige Wandel des Arbeitsumfelds reduziert werden. Veränderung bewirkt Neuorientierung. Arbeit fällt leichter, wenn die Tätigkeit sinnhaltig ist, der Mensch zu einem Team gehört, einen gewissen Handlungsspielraum hat und mitbestimmen kann. Das Pflichtbewusstsein für das seelische Wohlbefinden liegt nicht alleine in der Eigenkompetenz der Mitarbeiter, sondern hängt vom Arbeitsumfeld ab. Organic Moves, Tanzenbasel, setzt an dem Punkt an, wo es um die Aktivierung von Mitarbeitern und Arbeitgebern geht.

Routine und einseitige Belastung halten Einzug bei Handwerkern!
Ich wohne an einem Ort, wo zurzeit gebaut wird. Die fleissigen Bauarbeiter sind jeden Tag draussen. Es beeindruckt mich, wenn ich sie bei ihrer Arbeit beobachte. Die Hydraulikbagger, Minibagger oder Kran. Das Leben auf dem Bau hat sich gewandelt. Dann die Kerichtabfuhr-Leute; sie stehen bei jedem Wetter hinten auf den Vorrichtungen der Kehrichtlastwagen und sammeln unter Zeitdruck die prall gefüllten Abfallsäcke ein. Wenn man zwei oder drei Säcke zugleich schnappt, ist man flotter! Anlauf holen, hochheben und mit Schwung in den Schlund der Maschine werfen, wo sie von der Walze zerkleinert und verschluckt werden. Belastung und gleichzeitige Rotation der Wirbelsäule kann zu Bandscheibenvorfällen führen! Ich kenne einen pensionierten CNC-Mechaniker. Er hat mir erzählt, dass er regelmässig Rückenschmerzen hatte. Während der Berufsphase musste er Tag für Tag Hunderte kleinster Werkstücke zwischen Daumen und Zeigefinger festklemmen und deren Kanten entschärfen. Nach der Pensionierung waren plötzlich alle Schmerzen weg! Handwerker sind zu Spezialisten geworden, die unter Zeitdruck Routinearbeiten erledigen. Welcher Handwerker ist in diesen Tagen bei der Herstellung eines Werkstücks in den ganzen Prozess eingebunden? Routine belastet unseren Körper und Geist einseitig und neue Berufskrankheiten entstehen.

Heute vorsorgen und am Arbeitsplatz fit bleiben
Der Wandel der Arbeitswelt hat eine Änderung der Krankheitsbilder mit sich gebracht. Die modernen Berufskrankheiten wie Maus-Arm, Smartphone-Schultern und SMS-Daumen. Es sind zwar bizarre Bezeichnungen von Krankheitsbildern, aber wir müssen uns an sie gewöhnen. Es werden gewiss neue Begriffe dazustossen, die durch repetitives Handwerk und Fehlhaltungen entstanden sind. Die Erkenntnis, dass Routinearbeiten einseitig belasten, ist der Anfang für ein gesundes Arbeitsleben. Ich bin mir sicher, dass die Gesundheit der Arbeitnehmer das oberste Ziel jedes Arbeitgebers ist. In Zusammenarbeit mit den KMU erstellt Jean-Claude Rubin (Organic Moves, Tanzenbasel) ein ausgewogenes Bewegungsprogramm, das in den Arbeitsalltag eingebaut werden kann und positive Zustimmung bei Ihrer Belegschaft erleben wird. Haben Sie 2019 in Ihre Unternehmensziele einen Gesundheits-Monat eingeplant?

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