Holz und Fliesen im Treppenbau

von Freya Mohr | Foto: Villeroy & Boch

Treppe

Treppen prägen das Erscheinungsbild eines Hauses, Raumes oder Flures. Es geht heute nicht mehr ausschliesslich um die Funktionalität, sondern auch um die Gestaltung. Das Angebot an Formen und Materialien auf dem Markt ist so vielfältig wie die Anforderungen, die an sie gestellt werden.

Mal Designobjekt, mal schlicht und klassisch: Treppen sind viel mehr als ein einfacher Übergang zwischen zwei Stockwerken. Sie unterstreichen das persönliche Lebensgefühl und spiegeln aktuelle Wohntrends wider. Bei der Auswahl des richtigen Modells ist aber auch an die Raumsituation zu denken. Bei hohen und Loft-ähnlichen Räumen bieten sich grosszügige und freischwebende Treppen an wie eine freitragende Treppe, bei der die Stufen aus der Wand ragen, oder eine Faltwerktreppe aus Holz. Hingegen verlangen beengte Verhältnissen nach cleveren Lösungen. Spindeltreppen und Raumspartreppen sind hier platzsparende Möglichkeiten. Ganz nach dem persönlichen Geschmack ist die Wahl des Materials. Hochwertigkeit und Regionalität sind hier wichtige Stichworte. Beides Attribute, die sowohl auf Treppen aus Schweizer Holz zutreffen als auch auf Feinsteinzeug, das beispielsweise massive Treppen aus Beton verkleidet.

Fliesen und Stahlbeton
Fliesen aus Feinsteinzeug sind langlebig und pflegeleicht. Ein Vorteil, der sich nicht nur auf dem Boden, sondern auch an der Wand bemerkbar macht. In stark frequentierten Treppenhäusern oder Fluren sorgen keramische Wandbekleidungen für einen optimalen Schutz gegen Verschmutzungen und Abnutzungsspuren. Heutzutage geht es aber nicht nur um Funktionalität, sondern auch um Design, wie zum Beispiel Fliesenhersteller Villeroy & Boch zeigt: ob authentische Natursteinoptik oder moderne Betonanmutung – das umfassende Fliesenangebot enthält Serien für nahezu jede Stilrichtung. Die speziellen Treppenfliesen mit einer Länge von maximal 120 Zentimetern ermöglichen auf vielen Treppen eine fugenlose Gestaltung der Stufen. Auf breiteren Treppen, oder bei Verwendung der nur 60 Zentimeter langen Treppenfliesen, können die Auftritte mit einer sehr geringen Anzahl von Fugen ausgebildet werden. Bei der Ausstattung mit Fliesen sollte früh genug mit dem Planen begonnen werden. Bereits in der Rohbauphase werden die Fertighöhen der Fussböden in Treppenhäusern und angrenzenden Bereichen, die Treppenstufen und der komplette Konstruktionsaufbau mit Wärme- und / oder Trittschaldämmung, sowie der Estrichdicke festgelegt. Auf der Baustelle geschalt und gegossene Ortbetontreppen benötigen eine Ausgleichsschicht unter dem Fliesenbelag. Diese glättet eventuelle Unebenheiten in der Betonoberfläche. Bei ebenmässigen Fertigteiltreppen ist eine solche Ausgleichsschicht hingegen nicht oder nur in sehr geringem Umfang erforderlich.

Holz im Treppenbau
Massivholztreppen lassen sich in einer Schreinerei aus den verschiedensten, europäischen Holzarten anfertigen. Dazu gehören beispielsweise Lärche, Fichte und besonders harte Hölzer wie Esche und Ahorn. Egal, für welche Holzart man sich entscheidet, Treppenstufen aus Holz sind fusswarm und elastisch. Das macht sie angenehm zu begehen. Bei der Pflege sind sie allerdings etwas anspruchsvoller als geflieste Treppen. Schmutz und Sand wirken auf Treppen wie Schleifpapier, und Wasser kann das Holz aufquellen lassen oder Flecken verursachen. Hier kommt es auf die richtige Vorbehandlung an: Öl deckt das Holz nicht so stark ab, ist aber weniger widerstandsfähig als eine Versiegelung. Holztreppen bieten eine Vielfalt an Modellen: Bei freitragenden Treppen scheinen die Stufen in der Luft zu schweben, Faltwerktreppen kommen in offenen Räumen gut zur Geltung, Wangentreppen sind klassisch und Spindeltreppen sparen Platz. Was den Standort angeht, sind bei Holztreppen allerdings bestimmte Bedingungen zu beachten. Hier geht es vor allem um die Wärmestrahlung durch Sonne oder Heizkörper. Durch Hitze entstehen Spannungen im Inneren des Holzes, die zu Verformungen und Rissen führen können.

Die richtige Wahl
Eine Treppe soll sicher sein und mit den Bewohnern alt werden – das heisst, sich den unterschiedlichen Anforderungen beim Treppensteigen eines jeden Alters anpassen. Trotzdem soll sie ästhetisch sein und zum restlichen Interieur passen. Tipps und Anregungen bei der Materialwahl und zu den unterschiedlichen Treppenmodellen gibt beispielsweise das Treppenbuch von Treppenmeister. Auf über 100 Seiten gibt das Buch einen guten Überblick und viele Zeichnungen, Bilder und Hintergrundinformationen zu aktuellen Trends. Das Treppenbuch 2018 / 2019 ist in der Schweiz bei Keller Treppenbau, bianchi Holz- und Treppenbau und Schreinerei Beeler erhältlich.

www.treppenmeister.com/ch
www.villeroy-boch.ch
www.lignum.ch