N18 – Ausbau mit Vollgas vorantreiben

von Martin Dätwyler

Martin Dätwyler Direktor Handelskammer beider Basel

Kilometerlange Staus gehören auf der N18 zum Alltag. Die Nationalstrasse verbindet die Wirtschaftsregion Basel mit dem Jura und schliesst das Laufental sowie den Kantonshauptort Delsberg ans Hochleistungsstrassennetz an. Regelmässig stösst diese zentrale Achse aber an ihre Kapazitätsgrenzen. Über 700 Stunden im Jahr verbringt die Bevölkerung der Bezirke Laufental und Thierstein im Stau. Das bedeutet eine grosse Belastung und ist mit einem enormen volkswirtschaftlichen Schaden verbunden. Denn eine gute Erreichbarkeit und Anbindung sind für Unternehmen im trinationalen Raum ein klarer Standortvorteil und ein entscheidender Erfolgsfaktor. Zur Verkehrsüberlastung kommt ein Sicherheitsproblem: An der Engstelle am Angenstein passierte in den vergangenen fünf Jahren durchschnittlich alle zwei Monate ein Unfall. Grund dafür ist unter anderem die unübersichtliche Strassenführung. Dazu kommen weitere Sicherheitsbedenken bei den Ortsdurchfahrten sowie unbefriedigende Lösungen für den Langsamverkehr. Ein zeitnaher Ausbau dieser wichtigen Verkehrsverbindung ist deshalb unerlässlich.

In seinem strategischen Entwicklungsprogramm (STEP) 2023 berücksichtigt der Bund den Ausbau trotz der offensichtlichen Problematiken aber weiterhin nicht. Der Bericht des Bundesamts für Strassen (ASTRA) spricht sogar lediglich von einem «mittleren Problemdruck». Dies ist angesichts des zweithöchsten Stauaufkommens der Schweiz nicht nachvollziehbar. Doch anstatt das Projekt voranzubringen, plant das ASTRA, vorerst nur eine Korridorstudie durchzuführen. Das ist nicht genug: Der Bund muss die Engpässe entlang der Achse ins STEP 2023 aufnehmen. Mehrheiten für verschiedene politische Vorstösse zu dieser Thematik zeigen einen starken politischen Willen für den Ausbau. Auch die Annahme der Gesetzesinitiative «zum Ausbau des Hochleistungsstrassennetzes» mit 60 Prozent an Ja-Stimmen im September 2020 gibt die Richtung klar vor. Selbst das ASTRA bestreitet den Handlungsbedarf nicht. Und obwohl die Projekte entlang der N18 viele der vom ASTRA vorgegebenen Auswahlkriterien erfüllen, steht der Bund weiterhin auf der Bremse.

Die betroffene Bevölkerung, aber auch die ansässigen Unternehmen brauchen konkrete Perspektiven. Unser Ziel ist klar: Die Achse Basel–Jura muss für alle Verkehrsteilnehmenden besser und sicherer gestaltet werden. Dazu muss der Bund die N18 rasch ausbauen. Das würde das Strassennetz verbessern, Engpässe und Verträglichkeitsprobleme beheben, städtebauliche Aufwertungen ermöglichen und die Bedürfnisse des nationalen Verkehrs berücksichtigen. Der Ausbau ergänzt die Erweiterung des öffentlichen Verkehrs ideal, der mit dem Doppelspurausbau im Laufental für den Halbstundentakt auf der Linie Biel–Delémont–Basel bereits geplant ist.

Die N18 ist mehr als eine Strasse. Sie ist ein zentrales und verbindendes Element in der Region: Immerhin vernetzt sie vier Kantone und zwei Sprachregionen miteinander. Wir müssen den Ausbau dieser wichtigen Lebensader nun mit Vollgas vorantreiben. Dafür setze ich mich gemeinsam mit dem Komitee N18 Basel–Jura ein.

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