Weiterbildung als Investition in die Zukunft!

Interview mit Terry Tschumi von Joël Ch. Wuethrich

Der Erfolg einer Höheren Fachschule (HF) hängt in erster Linie vom richtigen Portfolio-Mix ab. Der Schlüssel liegt dabei im Angebot der praxis- und zukunftsorientierten Studiengänge, welche die Diplomierten (auf Stufe HF und FA) im Arbeitsmarkt 5.0 weiterbringen. Der Zugang zu den Jobs der Zukunft rückt dadurch in greifbare Nähe. Eine Weiterbildung ist dabei immer eine Investition in die (eigene) Zukunft und lohnt sich für die jeweilige Person selbst in Bezug auf die Arbeitsmarktfähigkeit wie auch für das Unternehmen, das vom zusätzlich erworbenen Wissen und den Kompetenzen profitiert. Wir haben uns mit Terry Tschumi, Schulleiterin der TEKO Basel, zu diesem und zu weiteren Bildungsthemen unterhalten.

Die TEKO Basel hat sich als Top-Adresse einen Namen in der Branche gemacht und konnte sich nicht nur dank ihres breiten und fundierten Weiterbildungsportfolios etablieren. Fachleute werden hier nach den konkreten Bedürfnissen des Arbeitsmarktes ausgebildet. Die Weiterbildungen in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Handel orientieren sich nach den gefragten Erfordernissen der aktuellen und zukünftigen Arbeitswelten. Praxisnähe wird dabei besonders grossgeschrieben und alle Dozierenden – auf ihren Fachgebieten Expertinnen und Experten mit grosser Praxis-Erfahrung – vermitteln ihr Wissen mit Leidenschaft und persönlichem Engagement unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Studierenden. «Diese Kombination
war und ist nach wie vor ein besonderes Alleinstellungsmerkmal der TEKO Basel», bestätigt Schulleiterin Terry Tschumi.

Die studierte Ökonomin und Ausbildungsleiterin mit eidgenössischem Diplom ist verheiratet und wohnt mit ihrer Familie in Reinach. Die 49-Jährige ist ein Beispiel dafür, wohin man es mit Zielstrebigkeit, Motivation und Freude an der Umsetzung bringen kann. Nach ihrem Studium an der Uni Basel arbeitete sie unter anderem bei der Basellandschaftlichen Kantonalbank in Liestal sowie der Eotec AG in Muttenz als Leiterin Personal. Seit acht Jahren ist sie Schulleiterin der Höheren Fachschule TEKO Basel (www.teko.ch). Strategisches, vernetztes Denken war schon immer ihre Stärke. So hat sie auch bei ihren eigenen Fortbildungen kluge Entscheidungen getroffen: Nach einer Reihe verschiedener Weiterbildungen kann sie als Krönung den Abschluss des MAS in Erwachsenenbildung und Bildungsmanagement vorweisen. Terry Tschumis Motto: «Nur über Ziele reden reicht nicht. Man muss auch danach handeln und die Massnahmen, die zu den Zielen führen, umsetzen.» Dieser Leitgedanke ziehe sich wie ein roter Faden durch ihr Leben. Angepackt hat sie tatkräftig auch als Präsidentin des Ausbilder-Verbands avch (www.sko.ch/avch), in dem sie vor allem den fachlichen und persönlichen Austausch unter Ausbildenden, Erwachsenenbildnern, Beratern, Coaches, Supervisoren und betrieblichen Mentoren stärken konnte, sodass sich dieser breite Berufsstand in der Schweiz qualitativ hochstehend weiterentwickeln konnte.

Bedeutung von HF-Abschlüssen und Eidgenössischen Fachausweisen
Bei der TEKO Basel ist Terry Tschumi seit Ende 2013 am Ruder und konnte vieles mitgestalten. Die TEKO Basel zeichnet sich durch massgeschneiderte, hoch aktuelle HF- und FA-Bildungsangebote wie beispielsweise Dipl. Techniker / – in HF (in den Fachrichtungen Elektrotechnik, Maschinenbau, Flugzeugtechnik, Informatik, Telekommunikation, Bauplanung Architektur, Bauplanung Ingenieurbau sowie in Energie und Umwelt), Dipl. Wirtschaftsinformatiker/-in HF, Dipl. Betriebswirtschafter / – in HF oder Technische Kaufleute mit eidgenössischem Fachausweis aus. Die gesteigerte Bedeutung sowie Anerkennung von HF-Abschlüssen und eidgenössischen Fachausweisen spielen den Studierenden der TEKO Basel dabei in die Hand. Wir befinden uns in einer Zeit der Globalisierung und Innovation. Mitarbeitende müssen sich «global fit machen», Kenntnisse und Kompetenzen laufend aktualisieren, um arbeitsmarkt- und konkurrenzfähig zu bleiben. Dies gelingt vor allem mit einem praxisnahen Diplom HF und / oder einem eidgenössischen Fachausweis der TEKO Basel. Schulleiterin Terry Tschumi: «In einigen Berufszweigen ist ein Fachkräftemangel abzusehen. Bildet man sich in Berufen mit grosser Nachfrage, hat man gute Zukunftsaussichten.» Die praxisorientierten Ausbildungen entsprechen dabei natürlich den neuesten Normen der ISO- und eduQua- Richtlinien (Schweizerisches Qualitätszertifikat für Weiterbildungsinstitutionen) und sind neurechtlich anerkannt. Zudem sind die HF-Bildungsgänge mehrheitlich durch Kantone und Bund subventioniert, was die Studierenden finanziell stark entlastet.

«Geschäftsführer»: Terry Tschumi, wie sehen Sie die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und die Aktualität der HF-Abschlüsse in der beruflichen Weiterbildung?
Terry Tschumi: HF-Bildungsgänge, die zur höheren Berufsbildung gehören, sind in dieser Zeit der Globalisierung und Innovation weiterhin sehr wertvoll, weil diese eine Weiterführung der beruflichen Ausbildung mit viel Praxisbezug ermöglichen. Besonders als fachkundige Schnittstelle zwischen Handwerkerinnen und Handwerkern und dem Management sind HF-Absolventinnen und -Absolventen auf dem Arbeitsmarkt sehr gesucht. Die Aktualität der HF-Abschlüsse behält somit in allen Branchen ihren hohen Stellenwert.

Als Ansporn für mehr HF-Abschlüsse werden bei den meisten Studiengängen die Ausbildungskosten mit bis zu 50 Prozent subventioniert. Bund und Kantone haben dies beschlossen. Ein klares Zeichen also, dass neben den Fachhochschulen und Universitäten auch die Höheren Fachschulen eine Schlüsselposition im Schweizer Bildungssystem einnehmen …
Der Praxisbezug ist entscheidend. Unsere Studierenden besuchen die Weiterbildungen nebenberuflich. So können sie das Erlernte jeweils direkt in die berufliche Praxis transferieren und so mit eigenen Erfahrungen verknüpfen. Da ist der Mehrwert eindeutig sichtbar. Wenn man beobachtet, welche Weiterbildungen zunehmend einen grossen Zulauf haben, so wird klar, warum die praxisbezogenen HF-Lehrgänge an Bedeutung gewinnen. Man sehe nur die Beispiele Techniker / – in HF in Energie und Umwelt, Technische Kaufleute mit eidgenössischem Fachausweis, Wirtschaftsinformatiker / – in HF oder Marketingmanager / – in HF, um nur einige zu nennen. Da werden die Studierenden für die zukünftigen Aufgaben fit gemacht. Die Lernziele bleiben im Grundsatz im Verlauf der Zeit mehrheitlich erhalten, jedoch ganz entscheidend sind die Punkte der Anwender- und Vernetzungskompetenz, die man an Fachschulen wie der TEKO Basel ganz konkret erwerben kann. Das wurde erkannt und wird nun auch von Bund und Kantonen gefördert.

Ein anderer Mehrwert ist zudem auch die Unterstützung bezüglich der Weiterbildungsstrategie. Das ist Ihnen persönlich als Schulleiterin der TEKO Basel ja besonders wichtig.
Es ist sehr wichtig aufzuzeigen, welche Perspektiven mit welcher Weiterbildung möglich sind, welche Chancen sich beruflich und persönlich eröffnen und – auch ganz wichtig für viele – welche weiterführenden Bildungsgänge nach dem HF-Diplom möglich sind. Wir achten dabei auch auf das richtige Timing. Folgendes sollte man sich jeweils fragen: Wann ist es ratsam, eine höhere Berufsbildung anzugehen? Passt es in mein aktuelles Zeitmanagement? Kann ich realistisch einschätzen, ob ich den schulischen Aufwand mit Familie, Freundeskreis, Job und sonstigen Verpflichtungen unter einen Hut bekomme? Welche Weiterbildung bringt mich weiter und verschafft mir auch in Zukunft einen Wettbewerbsvorteil? Man muss sich jeweils klar darüber werden, was man will und welcher Aufwand damit einher geht. Da unterstützen wir gerne. Gleichzeitig bedingt dies eine grosse Selbstverantwortung seitens der Studierenden.

Die Arbeitswelten befinden sich in einem ständigen Wandel. Das ist auch in der Weiterbildungsbranche so.
Das Motto heute heisst eindeutig: stets dranbleiben. Dies bezieht sich hier in erster Linie auf die Entwicklung der Fachkenntnisse und der praktisch umzusetzenden Kompetenzen. Auch die persönliche Einstellung ist dabei eminent wichtig. Sprichwörter wie «Von Nichts kommt Nichts» oder «Wer ernten will, muss säen» mögen manchmal ja nach Plattitüden oder abgedroschen klingen. Sie haben in der Regel dennoch ihre Gültigkeit. Ein Beispiel wäre «Der frühe Vogel fängt den Wurm». Hier kann ich den Bezug zu einigen unserer Bildungsgänge herstellen, so vor allem zu Techniker/-in HF in Energie und Umwelt: Jetzt schon werden im Laufe der Energiewende und der Bekenntnisse zur Nachhaltigkeit überall in der Arbeitswelt und in den Kommunen Berufsbilder geschaffen, die eine praxis- und anwendungsbezogene Ausbildung im Bereich Energie und Umwelt verlangen. Wer also bereits diese Weiterbildung abgeschlossen hat oder jetzt eine beginnt, hat einen Vorsprung und wird die spannendsten und sinnstiftendsten Jobs in diesem Bereich ergattern. Das ist ein Beispiel unter vielen, denn wir bieten bei der TEKO HF-Ausbildungen an, die eben genau den Nerv der Zeit treffen und die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts der Zukunft bedienen. Das ist möglich, weil bei uns Dozierende im Einsatz sind, die sowohl Fachkenntnisse vermitteln, als auch Anwender- und Umsetzungskompetenzen einbringen und fördern.

Ein Vorteil bei der TEKO ist zudem, dass bei diversen Weiterbildungen bereits erworbene Fachkenntnisse angerechnet werden und man auch in einem zweiten oder dritten Semester einsteigen kann.
Richtig. Hier spricht man von der Durchlässigkeit im Bildungswesen. Viele konnten bereits im Vorfeld Kenntnisse und Erfahrungen in gewissen Bereichen beziehungsweise Fächern sammeln – so beispielsweise, wenn jemand eine technische Berufsmatura, andere Weiterbildungen oder gleichwertige Berufserfahrungen vorweisen kann. Diese Kandidatinnen und Kandidaten können bei uns nach individueller Prüfung ihres Dossiers in einem höheren Semester einsteigen. So verkürzt sich die Studiendauer entsprechend. Wir finden diese Situation mit fortschreitender Zeit immer häufiger vor. Auch ich konnte so im Laufe meiner Weiterbildungen schon Abschlüsse «sur dossier» erwerben.

Ein Motto bei Ihnen ist «Liefere statt lafere». Sie leben die Werte ja auch vor, die Sie vertreten, und sind ein Beispiel für eine kluge Weiterbildungsstrategie.
Ja. Einen Vorsprung im Leben hat, wer da anpackt, wo die anderen erst einmal reden. Die Arbeitsmarktfähigkeit muss laufend auf den neuesten Stand gebracht werden – Stichwort «lebenslanges Lernen». Da reicht es einfach nicht, nur darüber zu sinnieren oder zu reden. Sobald der eigene Wissenshunger, die berufliche Situation respektive das Streben nach einer neuen Position wach werden, ist es meiner Meinung nach Zeit für eine neue Weiterbildung – diese muss dann dementsprechend mit einer positiven Psychologie auch proaktiv angepackt werden. Ich wollte schon immer organisieren und führen. Deshalb habe ich meinen Wissensstand erweitert und praxisorientierte Weiterbildungen besucht, bei welchen ich wusste, dass mich das erworbene Know-how weiterbringen würde, oder welche mich einfach nur interessierten. So weist mein Lebenslauf Zickzacklinien gerade auch in Bezug auf meine bisherigen Weiterbildungen auf. Diese haben sich so ergeben, da ich sich auftuende Chancen nutzte, auch wenn diese jeweils Querbewegungen mit sich brachten. Das zeugt von Flexibilität. Diese ist gerade in der heutigen Zeit in meinen Augen eine Stärke. Nach dem Abschluss meines Wirtschaftsstudiums habe ich dementsprechend verschiedene Weiterbildungen angehängt. Chronologisch waren dies unter anderem Personalfachfrau mit eidgenössischem FA, Diplom NDS HF in Unternehmens- und Mitarbeiterführung, Berufsbildnerin, KMU-Fachfrau, Ausbildungsleiterin mit eidgenössischem Diplom sowie MAS in Erwachsenenbildung und Bildungsmanagement.

Die Querbewegungen in einem Lebenslauf entstehen auch unter dem Aspekt, dass junge aufstrebende Berufsleute heute viel mehr auf die Sinnhaftigkeit der Aufgaben achten …
An dieser Stelle spreche ich gerne von «Herzblut». Oft habe ich Interessierte bei mir im Beratungsgespräch, die zwischen zwei Weiterbildungen schwanken, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Da frage ich dann jeweils, welche sie wählen würden, wenn sie auf nichts Rücksicht nehmen müssten: «Wo liegt ihr Herzblut?» Dieses Herzblut ist dann sehr oft geknüpft an eine sinnvolle Tätigkeit, die wiederum mit den persönlichen Werten zusammenhängt. Ein wichtiger Faktor bei alledem ist immer auch die Frage, wohin der berufliche Weg gehen soll. Viele denken nur an die Gegenwart und an das, was jetzt von ihnen – zum Beispiel von der Arbeitgeberseite – verlangt wird. Mein Tipp: Man sollte jeweils auch berücksichtigen, dass sich Situationen verändern können. Da ist man immer gut beraten, wenn man auch seinem Herzblut folgt und seine eigenen Perspektiven und Karrierevorstellungen mit in die Weiterbildungsstrategie einfliessen lässt. Natürlich sollte dies möglichst im Einklang mit den aktuellen Zielen und Bedürfnissen des beruflichen Umfelds sein. Eine Portion Mut gehört dann manchmal auch dazu. Dieser Mut ist dann oft die letzte Zutat für den Start einer Weiterbildung.

Mit welchen neuen Herausforderungen sahen Sie sich jüngst in der Bildungsbranche konfrontiert, die durch die Corona-Pandemie entstanden sind?
Die TEKO nimmt als Höhere Fachschule eine gesellschaftliche Verantwortung wahr. Unser Ziel ist es, die Berufsaussichten unserer Studierenden nachhaltig zu verbessern, indem wir die Kursinhalte und -varianten stets auf die Bedürfnisse des Marktes und der Studierenden abstimmen. Die Corona-Pandemie hat fast überall einen Digitalisierungsschub bewirkt. An der TEKO haben wir darauf reagiert und unsere Räumlichkeiten entsprechend aufgerüstet und die Dozierenden sowie Studierenden geschult. Hybridunterricht ist dadurch auf qualitativ hohem Niveau möglich. Nichtsdestotrotz bin ich überzeugt, dass der persönliche Kontakt und der Austausch vor Ort weiterhin ihre Berechtigung haben werden. Eine Kombination aus diesen verschiedenen Möglichkeiten ist im Unterricht aus heutiger Sicht nicht mehr wegzudenken. Gleichzeitig sind wir der Meinung, dass Bildung für alle zugänglich sein soll. Allen Studierenden und Dozierenden soll der Zugang zur Schule gewährt werden. Die TEKO wählt daher den Weg der wertneutralen Toleranz und verzichtet momentan auf eine allgemeine Zertifikatspflicht. Gleichzeitig ist uns der Schutz aller Studierenden, Dozierenden und Mitarbeitenden wichtig, weshalb wir grossen Wert auf unser Schutzkonzept legen.

Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?
Ich erwarte von meinen Mitarbeitenden ein hohes Mass an Engagement, Idealismus sowie beruflicher und persönlicher Qualifikation. Innovationsbereitschaft, vorbildliches Verhalten und Freude an der Weiterbildung sollen die TEKO-Mitarbeitenden auszeichnen. Was ich von meinen Mitarbeitenden erwarte, lebe ich selbst vor. Ich pflege einen offenen, kollegialen Umgangsstil im Sinne eines kooperativen Mindsets – das gilt auch für eine Kommunikation und Feedbackkultur auf Augenhöhe.

Ein Erfolgsmodell
In der innovationsstarken Schweiz bereiten Höhere Fachschulen Studierende auf ihre künftigen Aufgaben vor. Die Unternehmen
wollen heute Praktiker / innen, also bauen die Ausbildungen vor
allem auf der beruflichen Erfahrung auf. An Höheren Fachschulen spezialisiert und vertieft man sein Fachwissen. Es braucht neben den öffentlichen, universitären Angeboten in der Aus- und Weiterbildung auch jene der Privaten, der Höheren Fachschulen, die mit Engagement, Initiative und Innovation praxisnah unterrichten mit einer professionellen Kombination von Wissen mit gleichzeitigem Aufbau praktischer Kompetenzen.

TEKO BASEL
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