Eine Chance für Basel und für den Zoo

Ozeanium

Das Ozeanium

Der Natur- und Artenschutz ist der Leitgedanke des wissenschaftlich geführten Zoo Basel. Mit dem Ozeanium möchte der Zoo dieses Engagement weiterentwickeln und auf der Heuwaage einen einmaligen Ort für Umweltbildung schaffen. «Das Ozeanium ist eine Chance für den Zoo, sich thematisch und wirtschaftlich breiter abzustützen», hält Martin Lenz, Verwaltungsratspräsident des Zoo Basel, fest. Das visionäre Projekt wird privat und ohne staatliche Unterstützung finanziert, gebaut und betrieben.

Der Schweiz fehlt heute eine Institution, welche die Bedeutung der Meere vermittelt, obwohl siebzig Prozent der Erdoberfläche von Meeren bedeckt sind. Gerade in Binnenländern ist die Sensibilisierung für die bedrohten Weltmeere aber vonnöten, denn hier werden viele der Probleme, welche die Ozeane bedrohen, verursacht.

Ein wichtiger Entwicklungsschritt für den Zoo Basel

Martin Lenz, Verwaltungsratspräsident des Zoo Basel, erklärt: «Es braucht ein neues Bewusstsein für den Umgang mit den Meeren, und dazu braucht es Wissen. Mit dem Ozeanium werden wir einen Ort schaffen, an dem Menschen lernen, das Meer zu verstehen und zu schützen, damit es den nächsten Generationen als Ressource erhalten bleibt.»

Gleichzeitig ist das Ozeanium eine einmalige Chance für den Zoo und seine langfristige Entwicklung ebenso wie für die Stadt Basel. «Wir wagen den Schritt aus dem Zolli heraus Richtung Innenstadt und geben der Heuwaage wieder ein Gesicht. Das Ozeanium wird den Zoo thematisch ergänzen und Platz bieten für neue Konzepte.» Bereits im beliebten Vivarium hat der Zoo Basel Erfahrung mit Fischen, Korallen und anderen Meerestieren gesammelt und hat ausgewiesene Experten angestellt. Martin Lenz unterstreicht Selbstverständliches: «Das Tierwohl steht bei all unseren Tätigkeiten im Zentrum.»

Saisonale Ergänzung zum Zoo

In seiner Ausgestaltung, Grösse und Relevanz ist das Ozeanium weitherum einzigartig und wird über internationale Ausstrahlung verfügen. Es kann deshalb nicht nur viele Menschen für den Meeresschutz sensibilisieren, sondern auch finanziell nachhaltig betrieben werden. «Ein selbsttragender Betrieb war bei der Planung Grundvoraussetzung für die Realisierung des Ozeaniums», betont Jean-Nicolas Fahrenberg, Verwaltungsrat und Leiter der Fachgruppe Finanzen des Zoo Basel.

Erfahrungen anderer Grossaquarien in Europa zeigen, dass diese auch längerfristig die Besucherzahlen auf hohem Niveau halten können und somit nicht nur kostendeckend, sondern auch profitabel betrieben werden können.

Die jährlichen Betriebskosten für das Ozeanium belaufen sich auf rund CHF 9.5 Millionen. Bereits bei rund 500 000 Besuchenden erreicht das Ozeanium den Break-even. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 verzeichnete der Zoo Basel mit 1.02 Millionen Eintritten mehr als doppelt so viele Besucherinnen und Besucher. Verwaltungsrat Jean-Nicolas Fahrenberg hält fest: «Wie bei allen Projekten des Zolli sind weder für den Bau noch für den Betrieb Steuergelder notwendig. Stand Januar 2019 sind bereits rund 60 Prozent der Finanzierung durch private Stiftungen gesichert.»

Das Ozeanium ist die optimale saisonale Ergänzung zum Zoo Basel. «Im Winter ist der Zoo verständlicherweise nicht so gut besucht wie in den Sommermonaten. Mit dem Ozeanium können wir diese Schwankungen und die Wetterabhängigkeit verringern», erläutert Fahrenberg.

Leuchtturmprojekt in Sachen Nachhaltigkeit

Es ist der Anspruch des Zoo Basel, dass das Ozeanium selbst ein Vorbild für nachhaltiges Bauen und Energieeffizienz sein wird. So werden die Fassaden der Obergeschosse aus gestampftem Lehm gebaut, ein umweltschonendes Baumaterial, das dank Vorzeigeprojekten wie dem Etoschahaus im Zolli und dem Ozeanium hoffentlich noch mehr zum Einsatz kommt.

Lukas Stutz, Verwaltungsrat und Leiter der Fachgruppe Bau und Gestaltung, erklärt: «Wir stehen in ständigem Austausch mit den Experten des Kantons und haben spezialisierte Aquarienplaner engagiert, um den Energiebedarf zu minimieren.» Dazu wird unter anderem auf Photovoltaik gesetzt, der Fischbestand wird nicht maximal, sondern optimal gehalten, und in der Fassade werden Wärmetauscher eingesetzt.

Auch der Standort des Ozeaniums ist unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ideal. Auf der Heuwaage ist es dank mehrerer Tramlinien und der Nähe zum Bahnhof optimal durch den ÖV erschlossen. Lukas Stutz ergänzt: «Es hätte nicht unseren Zielen entsprochen, das Ozeanium auf der grünen Wiese zu bauen. Vielmehr wollen wir den bestehenden Raum optimal nutzen und aufwerten.»