Barbara Bigler: «Es ist ein Glück, beim FCB arbeiten zu dürfen!»

Spieler, Trainer und Präsidenten/-innen kamen und gingen – sie hält dem FC Basel 1893 in verschiedenen Funktionen seit 1990 unerschütterlich die Treue. Die Rede ist von Barbara Bigler, heute Direktorin Administration, HR & Spielbetrieb beim FCB.

Interview mit Barbara Bigler von Niggi Freundlieb

Beim FCB angefangen hat Barbara Bigler 1990 als Sekretärin des damaligen Geschäftsführers Markus Siegler. Damals dümpelte der FCB in der Nationalliga B, der Betrieb in der Geschäftsstelle im St. Johann war überschaubar, und die Rot-Blauen spielten noch im altehrwürdigen Joggeli. 2007 – der FCB spielte schon längst im 2000 eröffneten St. Jakob-Park und gehörte seit 2002, dem ersten Titelgewinn seit 22 Jahren, zu den Schweizer Top-Teams – wurde Barbara Bigler Geschäftsführerin. Seither folgten fünf weitere Schweizer-Meister-Titel, und die Mannschaft wurde mit sensationellen Auftritten auch auf europäischer Ebene das Aushängeschild des Schweizer Clubfussballs. Heute ist Barbara Bigler als Mitglied der Geschäftsleitung Direktorin für die Bereiche Administration, HR und Spielbetrieb und steht rund 25 Mitarbeitenden vor. Im Interview mit dem Geschäftsführer «outet» sich Barbara Bigler als bedingungsloser FCBFan und spricht über ihren aussergewöhnlichen Job, den sie um nichts in der Welt mit einem anderen tauschen möchte.

Geschäftsführer: Sie haben den Wandel des FCB innerhalb der letzten 24 Jahre von Anfang an miterlebt und mitgestaltet – wie bilanzieren Sie diese Zeit für sich persönlich?
Barbara Bigler: Auch wenn angesichts der Hektik des Tagesgeschäfts in einem Spitzen-Fussballverein wenig Zeit bleibt, denke ich oft daran, wie es damals war. Vieles, wie zum Beispiel die Tatsache, dass der FCB 1990 nicht einmal eine Lizenz hatte, ist aus heutiger Sicht unvorstellbar. Der lange Weg aus der Nationalliga B, das Zwischenspiel auf der Schützenmatte während des Baus des St. Jakob-Park, die ersten Meistertitel und die Entwicklung zu einem auch auf europäischer Ebene erfolgreichen Club, das alles mutet auch heute noch fast wie ein Märchen an. Ich bin stolz und froh, dass ich das alles miterleben durfte. Dazu gehören nicht nur die Erfolge, sondern auch die schwierigen Zeiten, denn die haben mich gelehrt, auf dem Boden zu bleiben.

Was genau sind Ihre Hauptaufgaben?
Zuerst einmal: Mit dem Wachstum des Clubs haben sich die Strukturen verändert und naturgemäss die Aufgaben der Geschäftsleitung vervielfacht. Zudem wurden Bereiche, die zum Beispiel früher von der Basel United AG wahrgenommen wurden, neu in den FC Basel 1893 integriert. Dementsprechend gibt es heute nicht mehr eine Person, die wie ich ab 2007 mit der alleinigen Geschäftsführung betraut ist, sondern eine Geschäftsleitung mit vier Bereichen, die alle jeweils von einem Direktor geleitet werden, sowie zwei Stabsstellen. Meine Aufgaben heute umfassen die Bereiche Administration, Personalwesen und den Spielbetrieb. Das tönt ein bisschen abstrakt, aber im Grund genommen mache ich immer noch vieles, was ich schon immer im Club gemacht habe. Das heisst kurz zusammengefasst, dass meine Teams und ich generell alle administrativen Belange des Clubs betreuen oder zum Beispiel die Spieler oder den Staff in alltäglichen Dingen wie Bewilligungen, Wohnungssuche, Familiennachzug usw. unterstützen resp. die Heimspiele im Stadion St. Jakob-Park organisieren.

Ist die Wahrnehmung, dass Sie als Direktorin beim FCB keinen 08/15-Job ausüben, richtig?
(lacht) Das kann man sagen, denn geregelte Arbeitszeiten wie in einem «normalen» Betrieb gibt es nicht. Ich könnte es mir aber auch nicht anders vorstellen, denn ich liebe die spannende und vielseitige Arbeit beim FCB. Und dank des Verständnisses und der Unterstützung meines Mannes wird mir der Rücken für meine Arbeit, die ich schon immer für mehr als einfach einen Job betrachtet habe, freigehalten.