Digitale Transformation braucht emotionale Intelligenz

von Anke Dorow

Innovation und digitale Transformation können nur durch Menschenhand umgesetzt werden. Technologien unterstützen Transformation und Prozesse, aber am Ende geht es immer um die Menschen, die sie gestalten, aufbauen und auch Endnutzer sind. Damit die digitale Transformation gelingt, braucht es aus diesem Grund mehr Augenmerk auf den Bereich der emotionalen Intelligenz.

Wir sollten dem Bereich der emotionalen Intelligenz mehr Aufmerksamkeit schenken. In meiner langjährigen Erfahrung im digitalen Umfeld habe ich Projekte gesehen, die deutlich erfolgreicher verlaufen hätten können, wenn auch die emotionale Seite solch eines Changeprozesses berücksichtigt worden wäre. Neben den Befindlichkeiten war vor allem die reibungslose Kommunikation, eine Komponente emotionaler Intelligenz, einer der grössten Stolpersteine. Aus dem Changemanagement wissen wir, dass sich bei Veränderungen erst einmal Gefühle wie Schock, Ablehnung und Verzweiflung einstellen können. Bevor wir zielgerichtet kommunizieren können, müssen wir uns zuerst über das Warum, das Was, das Wie und das Mit-wem Gedanken machen.

Die erste Führungsaufgabe auf der Agenda braucht immer ein geeignetes Umfeld für beteiligte Menschen. Dies gilt es zu entwickeln, sodass diese entsprechend ihres Potenzials gefördert werden können.

Die Führung sollte die Motivationen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkennen und strategisch einsetzen. Emotionale Intelligenz ist hier die unterschätzte Meta-Fähigkeit. Denn emotionale Intelligenz befähigt, den eigenen Handlungsraum (wieder) zu erkennen, Werte und Ressourcen (wieder) zu erarbeiten und das individuelle Potenzial zu erwecken. Durch diesen Ansatz und einen mit der persönlichen Motivation einhergehenden Einsatz können diese Potenziale zum Wohle aller eingesetzt werden.

Nur wer sich seiner Individualität bewusst ist, kann diese nach aussen tragen und so durch das Bewusstsein gemeinsamer Diversität die digitale Transformation und die Zukunft aktiv mitgestalten.

Das bedeutet: Führungskräfte sollten Neurodiversität bewusst fördern und zum Beispiel mit der «Whole Brain® Thinking»-Methode die Vielfalt des Denkens sichtbar machen. Somit kann es gelingen, Fähigkeiten und Ressourcen herauszustellen, diese an die Gegebenheiten anzupassen und optimal einzusetzen.

Mit dieser intrapersonellen Vorarbeit gelingt es, Empathie und soziale Kompetenzen zu stärken. Denn genau das sind die entscheidenden Aspekte für erfolgreiche Innovation und das Gelingen der digitalen Transformation. Diese besteht nämlich vorrangig aus der kreativen Lösungsentwicklung und deren Umsetzung – und dafür braucht es Menschen in all ihrer Vielfalt.

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