Fünf Sterne, die über Basel hinausleuchten

INTERVIEW MIT TANJA WEGMANN VON NIGGI FREUNDLIEB

Das Grand Hotel Les Trois Rois, dessen Geschichte bis auf das Jahr 1681 zurückgeht, ist eine der markanten Institutionen , welche den Ruf Basels nachhaltig in die ganze Welt hinaustragen. Das Les Trois Rois ist nicht nur die vornehmste Adresse am Rheinknie – Das 5-Sterne-Hotel setzt in puncto Gastlichkeit und Gastronomie Akzente, die Weltweit Beachtung finden.

Zahlreiche renommierte, internationale Auszeichnungen untermauern eindrücklich die Stellung des Hotels, das sich seit der Neueröffnung im Jahr 2006 konsequent an die  europäische Spitze gearbeitet hat. Aktuell wurde im September 2019 das Grand Hotel Les Trois Rois von Gault Millau als «Hotel des Jahres 2020» ausgezeichnet – dies nicht zuletzt aufgrund der bemerkenswerten Leistungen von Chefkoch Peter Knogl im auch seit Jahren mit drei Michelin-Sternen bedachten Hotel-Restaurant «Cheval Blanc». Im Oktober 2019
erfolgte dann die Verleihung des prestigeträchtigen Prix Villegiature zum «besten Hotel in Europa».

Im Grand Hotel Les Trois Rois arbeiten rund 200 Mitarbeitende aus 40 Nationen. Zum Hotel mit den einmalig eingerichteten 101 Suiten und Zimmern gehören das 3-Sterne-Restaurant «Cheval Blanc» und die mit 14 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnete «Brasserie», die legendäre Bar, der «Salon de Cigare», die preisgekrönte Rheinterrasse, der glanzvolle
Salle Belle Epoque und sieben grosszügige Tagungs- und Konferenzräume, welche jährlich Platz für 1 000 Veranstaltungen bieten – davon ca. 130 Grossevents – oder das exklusive Blumengeschäft «Fleurs des Rois» an der Stadthausgasse 7. Zudem hat das «Les Trois Rois» vor anderthalb Jahren einen Catering-Service lanciert, welcher ein ausgesuchtes kulinarisches Angebot auch für Private – ab ca. zehn Personen – nach Hause oder an gewünschte Veranstaltungsorte liefert.

Geleitet wird das Grand Hotel Les Trois Rois von Tanja Wegmann, die bereits bei der Wiedereröffnung des Hotels 2006 als Vizedirektorin amtierte.  Nachdem sie dann als Direktorin nach vier Jahren das Hotel verliess und in leitenden Funktionen in der Uhren- und Schmuckbranche in Zürich arbeitete, kehrte sie als Direktorin 2018 an ihre alte Wirkungsstätte zurück. Im Gespräch mit dem «Geschäftsführer» gibt sie Einblicke
in ihre Tätigkeit.

«Geschäftsführer»: Was bedeuten die Auszeichnungen «Gault Millau Schweizer Hotel des Jahres 2020» und «Prix Villégiature» einerseits für Sie persönlich, andererseits rein  wirtschaftlich für das Hotel?
Tanja Wegmann: Die Auszeichnungen sind eine Bestätigung, dass wir als Team auf dem richtigen Weg sind und vieles richtig machen. Dadurch werden wir aber auch angespornt, noch besser zu werden. Die mit den Preisen verbundene weltweite Medienpräsenz ist natürlich für unsere Aussenwirkung sehr willkommen. Tatsächlich konnten wir nach Bekanntgabe der Auszeichnungen eine Erhöhung der Gästefrequenz registrieren, und das Hotel war in den letzten Monaten stark frequentiert.

Was unternehmen Sie, um den Qualitätsstandard des Hotels zu halten,
ja möglicherweise noch zu steigern, wenn dies überhaupt noch geht?
Wir dürfen, was die Qualität betrifft, nie stehen bleiben, und müssen uns ständig weiterentwickeln, weiter am Produkt arbeiten und noch schneller werden, was unsere Dienstleistungen für die Gäste, deren Erwartungshaltung immer weitersteigt, anbelangt. Das Thema Serviceoptimierung ist ein zentraler Bestandteil meiner täglichen Arbeit und der meiner leitenden Mitarbeitenden. So frequentieren wir regelmässig unsere Restaurants
und übernachten auch selbst immer wieder im Hotel, um aus eigener Anschauung die Qualität des Hotels zu überprüfen. Darüber hinaus beauftragen wir Experten für deren professionelles Feedback und schulen natürlich laufend unsere Mitarbeitenden, die – jeder für sich – Gastgeber sind. Vielleicht am wichtigsten sind aber die Reaktionen unserer Gäste.
Ich pflege, wenn immer mir möglich, mit ihnen den persönlichen Kontakt und versuche, auf alle ihre Wünsche und Bedürfnisse einzugehen.

Wie charakterisieren Sie Ihren Führungsstil?
Ich liebe Menschen und meine Arbeit, bin kommunikativ sowie innovativ und gebe gerne Impulse. Das Wichtigste ist, mit gutem Beispiel voranzugehen und das, was ich von den Mitarbeitenden verlange, selbst vorzuleben. Ich fordere von den Mitarbeitenden sehr viel und treibe sie zu Höchstleistungen an, denke aber, dass ich ihnen viel Wertschätzung sowie Vertrauen entgegenbringe und Verantwortung delegieren kann. Ich habe immer ein offenes Ohr für sie und tausche mich mit ihnen aus. Sie wissen, dass ich sie und ihre Anliegen ernst nehme, aber auch mal gerne mit ihnen lache. Ich möchte mit meinem Team zusammen Spass haben.

Welchen Stellenwert hat das Thema «Nachhaltigkeit» für das Grand Hotel Les Trois Rois?
Wir haben uns das Thema «Nachhaltigkeit» – nicht nur, weil es in aller Munde ist – als grosses Ziel für dieses Jahr gesetzt, weil wir es als wichtigen Bestandteil unserer Qualitätsansprüche betrachten. Dafür ist ein Nachhaltigkeits-Team, das die Mitarbeitenden selbst als «Les Rois du Future» benannt hat, gebildet worden. Dieses Team wird alle Bereiche im Hotel, welche Nachhaltigkeitspotenzial haben, evaluieren und entsprechende
Lösungsvorschläge erarbeiten.

Was steckt hinter dem Hotel-Slogan «rich in history – young at heart»?
Mit diesem Claim wollen wir dokumentieren, dass wir zwar stolz auf unsere Geschichte, aber kein verstaubtes Hotel sind, sondern jung – die meisten Mitarbeitenden sind ja jünger als ich (lacht) – und aufgeschlossen gegenüber allem Neuen. Beispielhaft sind dafür unsere Events wie «Afternoon Tea Swiss Style», «The Cocktail Experience», «Creative Dinner» mit Haute Cuisine und Malerei oder sogar ein Poetry-Slam- Event mit Jazz.

Inwiefern sind das «Les Trois Rois», beziehungsweise Ihre Gäste, von der prekären Baustellensituation oder den in letzter Zeit entstandenen Turbulenzen im Messe- oder Veranstaltungsbereich in Basel betroffen?
Ich möchte nur so viel sagen, dass wir mit den Verantwortlichen auf allen Ebenen diesbezüglich im Gespräch sind und unsere Sichtweisen einbringen können, weil die Bedeutung des «Les Trois Rois» für die Stadt und die Region unbestritten ist. Das Ziel, Basel weiterhin als attraktive Tourismusdestination und wichtigen Messe-, Kongress- oder Veranstaltungs- Standort zu positionieren, steht dabei ausser Diskussion. Wir sind
zudem auch stets bestrebt, neue Geschäftsfelder (und Gäste) zu finden und das Angebot dementsprechend anzupassen.

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